Hintergrundinfos 2

Frau mit hutEin erheblicher Teil der indigenen Bevölkerung lebt unterhalb bzw. am Rande der Armutsgrenze. Dies ist maßgeblich auf die weitaus schlechtere Schulbildung zurück-zuführen. Das Erziehungssystem ist ganz auf spanische Kultur und Sprache ausgerichtet, indigenes Sprach- und Kulturgut werden in der Schule systematisch abgewertet. Die Mehrheit der Kinder der Indigenas besitzt bei Schulantritt nur Indio-Kleinkindgeringe spanische Sprachkenntnisse und ist somit nicht in der Lage, dem Unterricht zu folgen. Da zudem die Werte und Normen der Eingeborenen  sowie der bisherige Erfahrungshorizont der Kinder nicht berücksichtigt werden, stellt sich die Schule für sie als etwas Fremdes dar. Schulerfolg ist für sie kaum möglich. Wird dennoch eine höhere Schulbildung erreicht, geht dies nur über den Preis der Entfremdung von den eigenen Wurzeln, die nicht selten die Verleugnung der eigenen kulturellen Herkunft mit einschließt.

Nachhaltige Unterstützung der indigenen Bevölkerung muss vor diesem Hintergrund immer auch die Erhaltung und Förderung ihres Kulturguts beinhalten. Dies kann vor allem durch ein Bildungssystem erfolgen, das ihre Sprache und Kultur wertschätzt und in den Unterricht integriert. Auf diese Weise wird ethnische Identität gefördert und erhalten, die für die Herausbildung von Selbstbewusstsein, Sicherheit und für eine gesunde soziokulturelle Entwicklung Grundvoraussetzung ist.
Eine solide Verbindung zu den eigenen ethnischen Wurzeln und ein Schulerfolg, der nicht auf Verleugnung der eigenen Abstammung beruht, ermöglichen die bessere Verteidigung indigener Rechte und Interessen. Auf diese Weise werden die Eingeborenen dabei gestärkt, die niedrige Position zu verlassen, die die peruanische Gesellschaft für sie vorsieht.

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